1845:
Der Pfullinger Bauernsohn Johann Friedrich Schwille (1824 - 1900) erbt 30 württembergische Morgen Land von seinem Vater. Diese landwirtschaftliche Fläche ist zu klein, um damit eine Familie zu ernähren. Was soll er tun? Er sieht zwei Möglichkeiten: Nach Amerika auswandern oder sich ein zweites Standbein aufbauen.
Johann Friedrich entscheidet sich für Letzteres.
In Schaffhausen lernt er den Beruf des Messerschmied. Zurück in Pfullingen fertigt er ab 1845 Bauerntaschenmesser im Nebenerwerb. Hauptberuflich ist er Landwirt. Das Messergeschäft läuft immer besser und so entwickelt sich das zweite Standbein nach und nach zum Haupterwerb der Familie.
1885:
Gottlieb Friedrich Schwille (1867 - 1940), der Sohn des Gründers, steigt in den Betrieb ein. Noch im selben Jahr lässt er die Messerschmiede bei der Handwerkskammer eintragen.
Neben der Messerherstellung begründet Gottlieb Friedrich einen Großhandel für den landwirtschaftlichen Bedarf, der bis zum ersten Weltkrieg besteht. Eine bis heute wichtige Weichenstellung: Gottlieb Friedrich beginnt mit dem Export. Erste Vertriebskanäle etabliert er in die Schweiz und auf den Balkan. Um 1910 erschließt er mit Mittelamerika einen wichtigen Absatzmarkt. Unter der Marke "El Indio" liefert Schwille über Hamburger Exporthäuser bis nach Honduras und Nicaragua.
1919 zieht die Firma mit inzwischen 15 Mitarbeitern von Pfullingen ins benachbarte Reutlingen. Dafür sprechen praktische Gründe wie die größere Nähe zum Bahnhof oder zum Zoll.
1924:
Mit Friedrich Schwille (1906 - 1993) tritt die dritte Generation in den Familienbetrieb ein. Bis dahin heißen die Produkte wie die Inhaberfamilie: "Schwille".
Der junge Friedrich macht sich auf die Suche nach einem Namen, der überall auf der Welt möglichst gleich ausgesprochen wird. Er entscheidet sich für "T I N A".
1927 wird die Marke beim deutschen Patentamt registriert. Sie ziert seit damals jedes Messer der Firma. 1945 zerstören Bomben das Firmengebäude. 1953 errichtet Friedrich Schwille einen Neubau, den heutigen Unternehmenssitz. Er beschäftigt inzwischen 30 Mitarbeiter.
1983:
Diplom-Kaufmann Sieghard Schwille (geb. 1953) steigt 1983 in den Familienbetrieb ein.
Bereits ein Jahr später führt er die "verlängerte Werkbank" ein, lagert also Arbeitsgänge an Zulieferer aus. Erfreulich konstant ist die Auftragslage bei TINA.
Pro Jahr werden in Reutlingen rund 200.000 Messer geschmiedet. 2014 gingen diese in 35 Länder der Welt. Von den schwäbischen Streuobstwiesen über belgische Rosensträucher und amerikanische Pekannussbäume bis zu neuseeländischen Kiwi-Plantagen:
Veredlungsmesser von TINA sind weltweit erste Wahl.
Allgemeine Informationen über die TINA-Messerfabrik